Zeitungsartikel in der "Mittelbayerische"

Apokalyptisch und doch hoffnungsvoll

„Kurz vor Zwölf“ nennt Künstler Ryo Kato seineAusstellung bei Art Affair in Regensburg

Von Michael Scheiner
Regensburg. In Schimborn, einem Ortsteil von Mömbris im Landkreis Aschaffenburg, hängt in der Kirche St. Jakobus ein zeitgenössischer Kreuzweg. Jesus wird dort in Jeans und T-Shirt gezeigt, wie er über Müllberge steigt, vor Kriegsschiffen steht und durch kahle, trostlose Landschaften läuft. Der japanisch-deutsche Künstler Ryo Kato kennt diesen sakralen Zyklus nicht und dennoch gibt es Verbindungen zu seiner farblich und erzählerisch überbordenden Malerei. In der Galerie Art Affair, wo der bei Berlin lebende Kato bis Mitte April erstmals seine großformatigen Bilder in Regensburg ausstellt, stößt man immer wieder auf solche Querverbindungen. Ganz vordergründig beginnt das schon damit, dass das christliche Symbol des gekreuzigten Christus in einigen der gezeigten Arbeiten auftaucht. Wie in „Kreuzigung der Gegenwart V“ ist diese Ikonographie des Christlichen auch in Titeln präsent. Nicht zuletzt ist es eine ähnliche Thematik, die trotz großer formaler und gestalterischer Unterschiede, den ruhigen Kreuzweg und die farbexplosive, fast barock wirkende Kunst Katos einander annähert.

Schockiert vom Kahlschlag
Der in Niimi in der Präfektur Okayama aufgewachsene 46- Jährige will mit seinen Bildern „eine Botschaft vermitteln“. Er will „zum Nachdenken darüber anregen“, was jeder einzelne Mensch tun kann, um die Zerstörung der Natur und der Lebensräume von Tieren aufzuhalten. Was sich im Gespräch mit dem Künstler so vordergründig und plakativ, vielleicht sogar naiv anhört, kulminiert in seinen bis in Einzelheiten streng durchdachten Arbeiten zu apokalyptischen Erzählungen aus vielen Strängen. Kato liebt seit frühester Kindheit die Natur, wie er erzählt. Nach einem längeren, wenig geschätzten Aufenthalt in der Metropole Tokio, hat ihn der Eindruck eines Kahlschlags bei seiner Rückkehr in die bergige, waldreiche Heimat „sehr weh getan“. Die komplette Entwaldung eines Berghanges „hat mich geschockt“ und wurde zu einem prägenden Erlebnis für seine Haltung und damit seine Kunst. Denn „ich kann mich nur durch Kunst ausdrücken“, erklärt er geduldig auch mehrmals gegenüber Besuchern der Ausstellung. In dieser dominieren die großen Formate, die Kato in vielen Schichten aus figurativen Formen und abstrakten Elementen in seinem großen Atelier östlich von Berlin kreiert. Einige kleinere Formate wirken eher wie Vorzeichnungen oder Studien und entwickeln lange nicht die Energie und Wucht, die von den großen Bildern ausgeht. Darin geht man regelrecht wandern, läuft von einem Zebra zu einem Baum, der gerade abgeholzt wird. Entdeckt bunte Fischeunddanebeneine Gruppe Menschen, die vor einem Computerbildschirm sitzt. Nicht weit davon entfernt eine Kriegerin mit Schild und Schwert, wie aus einem historischen Comic über die Antike. Das Schild richtet sie gegen ein Ungeheuer, das einen blaugrünen Feuerstrahl speit, während im Hintergrund Zebras vor einer brennenden Savannenlandschaft vorbeiziehen. Als Hoffnungsschimmer in dieser grausam zusammenbrechenden Welt tauchen zudem christliche Symbole, wie ein (göttlicher?) Lichtstrahl aus dem Himmel auf. Eine Christusfigur hängt an einem mächtigen Strommasten wie an einem Kreuz, stellvertretend für das Leid deramFuß stehenden Männer. Die haben womöglich ihre Arbeit verloren, interpretiert Kato das von einem anderen Künstler geschaffene grau-düstere Motiv, das er mit seinen Ideen weitergemalt und zu Ende gebracht hat. Es ist die einzige Arbeit, die nicht allein von ihm selbst stammt, ein Experiment.

Beeindruckend komponiert
Quer durch die Bilder oder auch in kürzeren Abschnitten setzt er immer wieder markante konstruktive Zeichen mit gezackten Linien. Diese verwandeln sich mal in einen Abschnitt der chinesischen Mauer von oben, erscheinen als bedrohlicher Blitz oder kompositorisches Element, welches das Bild durchschneidet. Aus einem Zufall hat sich eine weitere Merkwürdigkeit zu Katos Markenzeichen entwickelt. Figuren, die teils wie zusammengenietete Monster aus dem Terminator im Bildraum explodieren, sind durch die Bank mit vier, statt fünf Fingern ausgestattet. Vermutlich eher ein Gimmick, als ein inhaltlich bestimmter Faktor. Was Katos politisch aufrüttelnde Kunst über eine plakative Anklage oder Mahnung hinaus relevant macht, ist der üppig sprießende Kosmos an Farbe, Zeichen und eine beeindruckende kompositorische Kraft.

Üppiger Kosmos an Farbe und Zeichen: Der japanisch-deutsche Künstler Ryo Kato zeigt in der Galerie Art Affair in Regensburg sein Bild „Kreuzigung der Gegenwart V“. Foto: Michael Scheiner

Zeitungsartikel in der "Kölner Stadt Anzeiger"

Das Düstere kommt farbig daher
Die Vielschichten Bilder des Malers Ryo Kato verströmen Endzeitstimmung
Von Hanna Styrie

Brühl. Man muss sich viel Zeit nehmen, um in die farbgewaltigen, vierteiligen Gemälde von Ryo Kato einzutauchen, die der Brühler Kunstverein in der ersten Ausstellung des Jahres zeigt. Im Vorübergehen nämlich erschießt sich sicherlich die Vielfalt der Themen, die der Künstler in den erzählerischen angelegten Werken berührt.
Der gebürtige Japaner (Jahrgang 1978) verbindet in Detailreichen, vielschichtigen Bildern abstrakte Elemente und figürliche Motive. Diese fügen sich zu oft verstörenden Darstellungen, in denen man bei genauerer Betrachtung entdeckt.
Mit 19 Jahren kam Kato nach Europa, zunächst hat er in Paris gelebt, dann nahm er ein Studium an der Universität der Künste in Berlin auf, wo er Meisterschüler von Daniel Richter wurde.

In Ryo Katos Bildern scheint die Welt in Flammen aufzugehen
Carola Hagnau
Kunsthistorikerin

Inzwischen hat er längst eine eigene künstlerische Handschrift von hohem Wiedererkennungswert entwickelt. Kato widmet sich in seinen großformatigen Darstellungen, die so sprechende Titel wie "Blaues Feuer", "Entscheidung" und "Kreuzigung der Gegenwart" tragen, aktuellen gesellschaftlichen Themen. Im Mittelpunkt steht dabei die Zerstörung der Umwelt. "Feuer und Wasser" hat er seine Ausstellung nach zwei Naturgewalten betitelt, die einerseits lebenswichtig sind, von denen andererseits aber auch Gefahr ausgehen kann.
Lodernde Flammen, eine Kettensäge, die sich in einen Baum fräst, Pflanzen, dunkle Wolken und eine ausgestreckte Hand mit vier Fingern sind Bestandteile, sie mehrfach auf seinen Bildern zu sehen sind. Dabei fließen in den dichten Kosmos aus Farben und Zeichen auch Versatzstücke aus der Welt der Comics ein. Der Künstler verwendet Acryl- und Ölfarbe; beim Auftrag kommen neben dem Pinsel Werkzeuge aus dem Baumarkt zum Einsatz.
Düstere Endzeitstimmung verströmen die Werke trotz der leuchtenden Farbigkeit. "In Ryo Katos Bildern scheint die Welt in Flammen aufzugehen", stellte die Kunsthistorikerin Carola Hagnau in ihrer Einführung fest.
Da erinnert der auf einem Gemälde dargestellt "Monster Cowboy" nicht von ungefähr an einen der apokalyptischen Reiter. Eine paradiesische Landschaft und verdorrte Erde, auf der nichts mehr gedeiht, stellt der Künstler auf einem Werk einander gegenüber, das wie eine Mahnung wirkt. "Kunst muss Inhalte vermitteln", ist Ryo Kato u erzeugt.

Die Ausstellung im Brühler Kunstverein, alte Schlosserei des Marienhospitals, Clemens-August-Straße 24, dauert bis Sonntag 17. März 2024. Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags in der Zeit von 15 bis 17 Uhr. Am letzten Tag der Ausstellung in der Alten Schlosserei findet um 15 Uhr ein Künstlergespräch mit Ryo Kato statt.

Ryo Kato verbindet in seinen farbinzensiven Gemälde abstrakte Elemente und reale Motive.
Foto: Hanna Styrie

Zeitungsartikel in der "Aachener Nachrichten"

Superhelden, Gorillas, Giraffen und Tiger  16.Oktober 2022 um 19:00 Uhr

Der Berliner Künstler Ryo Kato zeigt im Kunstverein Region Heinsberg seine Ausstellung „Farben der Zerstörung“. Foto: Dettmar Fischer
Heinsberg-Unterbruch Der Maler Ryo Kato zeigt im Kunstverein Region Heinsberg seine Ausstellung „Farben der Zerstörung“.
„In meinen Bildern sind die Menschen nicht immer die Gewinner“, sagt der Berliner Maler Ryo Kato. Kato zeigt derzeit im Kunstverein Region Heinsberg seine Ausstellung „Farben der Zerstörung“. Mit zwei mal drei Metern ist das Bild „König der Tiere“ das größte in den beiden Ausstellungsräumen des Kunstvereins auf dem Horster Hof in Unterbruch.
Der „König der Tiere“, also der Löwe, ist nahezu fotorealistisch dargestellt. Doch der majestätische Schritt des Löwen erfährt auf den zweiten Blick eine jähe Unterwerfung.
Ein Cowboy hat dem König der Tiere Zügel angelegt und reitet auf ihm. Rundherum im Bild sieht es recht übel aus; die Welt scheint in Flammen aufzugehen.
Den reitenden Cowboy hat Ryo Kato, der 2006 als Meisterschüler von Professor Daniel Richter die Universität der Künste Berlin verließ, im Gegensatz zu den auf dem Bild dargestellten Tieren ganz und gar nicht realistisch dargestellt. Der Cowboy ist irgendwie aus der Form geraten. Er ist nicht mehr der edelmütige Held, wie man ihn aus vielen Western kennt, sondern hat schon etwas Monsterhaftes an sich. Die Figur ist so abgefahren, dass es hilft, wenn Ryo Kato im Gespräch darauf hinweist, wo Mund, Nase und Augen zu finden sind. Dann entdeckt man mit und mit den ganzen Reiter inclusive der Cowboystiefel.
Das Bild hat etwas Apokalyptisches. Wer bibelfest ist, dem werden vielleicht die apokalyptischen Reiter aus der Johannes Offenbarung einfallen. Wer im Comicbereich beheimatet ist, dem wird sich das Bild sicherlich ebenso erschließen, wenn man nur lange genug hinschaut. Ryo Kato möchte dem Betrachter seiner Bilder keine Deutung vorschreiben. Jede Sichtweise hat ihre Berechtigung. Mit jedem Blick wirkt das Gemälde „König der Löwen“ bedrohlicher.
Selbst das Coronavirus schwebt durchs Bild; bald hat es den Reiter erreicht. Ryo Kato inszeniert seine Bild mit vielen Details.
Der Mund des Cowboys ist ein offenes, qualmendes Tor. Die Flammen aus der Pipeline lodern gasblau. 2022 hat Ryo Kato den „König der Löwen“ gemalt. Und: „Ist die Welt denn noch zu retten?“
Da Kato Künstler ist und kein Hellseher muss er diese Frage jedem Betrachter seiner Bilder selber überlassen. Er bleibe aber optimistisch, fügt er noch hinzu. Die Bilderwelt von Ryo Kato, der 1978 im japanischen Nimi geboren wurde, zeugen auch vom Humor des Künstlers, ebenso einige Bildtitel: „Der rote Pirat“ oder „Rotkäppchen unterwegs“. Wobei man Katos Rotkäppchen lieber nicht begegnen würde. Selbst der Wolf nimmt Reißaus. Wer die sehenswerte Ausstellung im Kunstverein Region Heinsberg besucht, wird Superhelden, Gorillas, Giraffen und Tigern begegnen. Beeindruckend ist, wie Ryo Kato im Gemälde „Der rote Pirat VI“ (das Sujet scheint dem Künstler zu gefallen, die Zahlenfolge reicht bis IX) das Aufeinandertreffen von Stier und Torero in szenischer Abfolge zeigt, bis der Stier den Torero mit seinen Hörern durch die Luft wirbelt. In diesem Bild trifft Katos Aussage „In meinen Bildern sind die Menschen nicht immer die Gewinner“ ganz augenscheinlich zu. Ryo Kato: „Die Welt bewegt mich dazu, Bilder zu malen, die alltägliche Umweltzerstörung und der Umgang der Menschen mit der Natur, geben mir das Gefühl, kämpfen zu müssen. Es ist, als ob bei mir ein automatischer Mechanismus ausgelöst wird, der mich dazu treibt, über diese gesellschaftlichen Herausforderungen zu malen.“
Die Erde verändere sich in einer höheren Geschwindigkeit als jemals zuvor, sagt Kato, und dabei werde die Natur immer weiter zerstört. Die Menschen, die eine beispiellose hohe Intelligenz besäßen, seien ein wesentlicher Auslöser dafür. Zerstören die Menschen die Welt, damit eine neue Erde sich entwickeln kann, fragt Kato.
Er selber gibt mit seinen Werken keine klare Antwort auf diese Fragen. Aber „die egozentrische Weltzerstörung der Menschen“ möchte er auch nicht verschweigen. Ryo Kato: „Für mich nimmt Kunst die Rolle eines Spiegels ein, die die Gesellschaft spiegelt und in der Menschen sich reflektieren können.“
Die Ausstellung „Farben der Zerstörung“ des Künstlers Ryo Kato ist im Kunstverein Region Heinsberg, Heinsberg-Unterbruch, Horster Hof 1, noch bis zum 6. November, sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags von 15 bis18 Uhr kostenlos zu besichtigen.
Zur Ausstellung ist eine Edition mit sehr schönen Handzeichnungen von Ryo Kato, die einen Baum zeigen, erschienen.

Zeitungsartikel in der "Schwetzinger Zeitung"

Zeitungsartikel in der "Schwetzinger Zeitung"

Die „Zeitenwende“ ist angebrochen – zumindest beim Kunstverein mit der gleichnamigen Ausstellung des deutsch-japanischen Künstlers Ryo Kato, die am Freitagabend in der Stadthalle eröffnet wurde. Wie berichtet, setzt sich Ryo Kato in seinen Werken intensiv mit gesellschaftspolitischen Themen auseinander. Sein Fokus liegt auf der Umweltproblematik, darauf, wie der Mensch mit seinem Verhalten den Klimawandel anheizt und die Ressourcen verbraucht.

Zur Eröffnung der Schau, die noch bis Dienstag, 16. August, zu sehen ist, sprach Galerist Werner Tewes von der Kunstgalerie Bengelsträter aus Düsseldorf. Den musikalischen Rahmen steuerte Leon Fehrenbacher am Flügel bei. Nach dem offiziellen Teil sprach der in Berlin lebende Ryo Kato mit den Besuchern über seine Arbeit. Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags jeweils von 17 bis 19 Uhr in der Stadthalle bei freiem Eintritt geöffnet. / mm

Zeitungsartikel in der "Schwetzinger Zeitung"

Kunst gegen Krieg und Umweltzerstörung – Ausstellung öffnet in der Stadthalle

Der Deutsch-Japaner Ryo Kato ist mit „Zeitenwende“ zu Gast beim Kunstverein in der Stadthalle und trifft mit seinen Werken auch (energie-)politische Aussagen

Hockenheim. Kaum ein Wort fasst die Veränderungen, denen wir in der jüngeren Vergangenheit ausgesetzt sind, besser zusammen als Zeitenwende. Es ist kein Zufall, dass der Künstler Ryo Kato den Begriff als Titel seiner Ausstellung gewählt hat, die er von diesem Freitag, 29 Juli, an beim Kunstverein Hockenheim in der Stadthalle zeigt. Denn die Ereignisse und Prozesse, die die Schlagzeilen der Nachrichten prägen, haben ihn in seinem Schaffen nachhaltig beeinflusst.

Der in Japan geborene und aufgewachsene Kato, Jahrgang 1978, lebt und arbeitet seit 24 Jahren in Berlin. Mit „Zeitenwende“ geht er ganz explizit auf die Umwälzungen ein, die der Krieg Russlands gegen die Ukraine ausgelöst hat. „Das betrifft nicht nur die Grausamkeit, sondern auch den Umgang mit Energieressourcen. Dadurch ist viel deutlicher geworden, dass wir global verbunden sind, alle Länder – Deutschland besonders vom Gas aus Russland“, berichtet Ryo Kato beim Aufbau seiner Ausstellung im kleinen Saal der Stadthalle, in dem der Kunstverein seit vielen Jahren im Sommer Kunst präsentiert.

Seit 20 Jahren wichtigstes Thema

Durch den Krieg sei also klarer geworden, dass die Gesellschaft noch schneller auf erneuerbare Energien umsteigen müssen. Das ist der Schwerpunkt von „Zeitenwende“. „Mein Thema ist schon seit 20 Jahren die Umweltproblematik, schon vor dem Studium“, erklärt der in Nimi in der Präfektur Okayama geborene Künstler. Den Fokus bei der Präsentation seiner 15 großformatigen Ölgemälde und acht Pastelle habe er auf den Zusammenhang zwischen dem Ukraine-Krieg und der Bedrohung der Umwelt gelegt.

Das Hauptbild mit Maßen von drei auf zwei Meter hat er „Blaues Feuer“ genannt – die Farbe, in der Gas brennt. Er hat es erst vor einem Monat gemalt, gezielt für die Ausstellung in Hockenheim. „Das riecht man teilweise noch“, schmunzelt Kunstvereinsvorsitzende Birgit Rechlin. „Ich wollte unbedingt malend gegen diesen Krieg etwas tun, aber dabei auch einen Zusammenhang zu meinem Thema Umweltproblematik herstellen“, beschreibt Kato.

Er zeige in seinen Bildern keine Lösung, sondern stelle den Konflikt dar, unterstreicht der Wahl-Berliner: „Ich versuche, Orientierung zu geben, aber die Lösung muss jeder für sich selbst finden.“ Er hofft, dass diese Auseinandersetzung klar macht, was wirklich wichtig ist. Natürlich gehe es nicht nur um Inhalte: „Die Werke müssen auch als Kunst interessant sein und Anziehungskraft auf den Betrachter entwickeln.“

Das tun sie unter anderem durch kräftige Farben und plakative Elemente. Trotz seiner ernsten Themen betrachtet Ryo Kato, der schon in frühester Kindheit vom Zeichnen besessen war und aus einer kunstsinnigen Familie stammt – seine Mutter war Schmuckdesignerin, sein Vater Töpfer – die Dinge von ihrer positiven Seite.

Erst auf dem Weg zum Go-Profi

Wenn es nach seinem Vater gegangen wäre, hätte Ryo Kato nicht eine künstlerische Laufbahn eingeschlagen, sondern wäre professioneller Go-Spieler geworden. Go gilt als das komplexeste aller Strategiespiele, stammt ursprünglich aus dem antiken China und ist in Japan so beliebt, dass man als Profi davon gut leben kann. Kato wurde als Neunjähriger in die Obhut eines Go-Lehrers nach Tokio gegeben, der vier weitere Schüler täglich in seinem Haus unterrichtete – und dafür erwartete, dass seine Zöglinge auch den Haushalt für ihn führen – „das war in einem Zen-Kloster“, blickt der Künstler auf einer entbehrungs-, aber auch lehrreiche Zeit zurück, die ihn selbstständig gemacht habe.

Ein erfolgreicher Go-Profi wäre er wohl kaum geworden, blickt Ryo Kato lächelnd zurück. Stattdessen wurde er ein erfolgreicher Kunstschaffender, nachdem er mit 15 Jahren zurückkehrte zu seiner Familie, eine Ausbildung im Zeichnen und Malen begann, um mit 20 nach Europa zu wechseln. Nach kurzer Zeit in Paris merkte der Japaner, dass ihn die deutsche Kunstszene stärker anspricht – seither ist Berlin sein Lebensmittelpunkt.

Der Zeitungsartikel von "Weinheimer Nachrichten"

Der Zeitungsartikel von "Volksfreund"

Ausstellung : Kampf zwischen Natur und Kultur

Von Eva-Maria Reuther

„Denn das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang“ heißt es in Rainer Maria Rilkes Erster Duineser Elegie. Wer dieser Tage die Trierer Galerie Palais Walderdorff betritt, fühlt sich an die bedrohliche Gedichtzeile erinnert. Unter dem Titel „Eine kurze Pause für die Natur“ zeigt die Trierer Gesellschaft für Bildende Kunst in den beiden Ausstellungsgeschossen Gemälde des Japaners Ryo Kato. Um es gleich vorab zu sagen: Lange hat man hierzulande nicht mehr Bilder von solcher Dringlichkeit gesehen. Und lange hat Schönheit nicht mehr eine solche gesellschaftskritische Wirkmacht erzeugt.

Um den Kampf zwischen Natur und Kultur, zwischen der zerstörerischen Macht der Zivilisation und dem Überlebenskampf der Natur geht es – kurz gesagt – in den Gemälden des 1978 geborenen Japaners, der heute in Berlin lebt. Dort war er an der Universität der Künste Meisterschüler von Daniel Richter. Kultur versus Natur: Ein in der Geistes- und Kunstgeschichte immer wiederkehrendes Thema, das in diesen Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen, drohender Klimakatastrophen und fortschreitender Umweltzerstörung neue brisante Aktualität gewonnen hat.

Zivilisationskritik als ästhetisches Ereignis wäre allerdings noch kein Alleinstellungsmerkmal. Was Katos Gemälde so faszinierend macht, ist sein künstlerischer Zugriff auf sein unheilverheißendes Thema. Etwas sei „schauerlich-schön“ sagt der Volksmund. Auch Kato setzt auf Schönheit, um Bewusstsein für das Schreckliche zu schaffen. In seinen Bildern wird über Sinnlichkeit und Empfindung Erkenntnis befördert. Die Gemälde des  japanischen Künstlers sind bildmächtige, vielschichtige Kompositionen, in denen die Farbe klanggewaltig und vielfarbig das Geschehen orchestriert. Katos  Bilderwelt ist ein dichter Kosmos aus Farben und Zeichen, denen  Zitate  und Versatzstücke der modernen Weltwirklichkeit und ihrer Medienwelt eingefügt sind. Afrikas geschundene Natur wird ebenso zitiert wie das „politische Monster“ Trump oder die Holzstämme aus Brasiliens gerodetem Regenwald.

Was dabei auf den ersten Blick als chaotische Gemengelage erscheinen mag, lässt bei genauem Hinsehen Vernunft und einen planvollen Geist erkennen, der das Chaos zum logischen Ganzen eint. Die geistige Strenge scheint dem Künstler wesensmäßig zu sein. Wie zu lesen ist Kato vom traditionellen Go Spiel seiner Heimat fasziniert, das ein hohes Maß an logischem und strategischem Denken sowie räumlichem Verständnis erfordert. Überhaupt haben sich in Katos Gemälden Ost und West gefunden. In seiner Bildsprache  verbinden sich moderne Malerei und die Ästhetik traditioneller japanischer Farbholzschnitte. Manche seiner Figuren gleichen ihren Kriegern. Das eindrucksvollste Gemälde der Schau ist Katos großartiger  wandfüllender  „Stierkampf“.

Die Ausstellung ist bis zum 12. Juni zu sehen: donnerstags von 17 bis 20 Uhr, freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von  bis 16 Uhr, Anmeldungen telefonisch unter 0172 9538437. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter gb-kunst.de

 

Zeitungsartikel in der "IKZ Iselohner Kreisanzeiger"

Zeitungsartikel in "südlicher Landkreis"

Erschreckende Märchenstunde

Bei Ryo Kato wird nicht nur der böse Wolf erschossen. Die "Märchendarstellungen" des japanischen Künstlers rücken das Raubtier und seine Artgenossen in die wohlverdiente Rolle des Opfers.

"Märchenstunde für Erwachsene" nennt der Neue Kunstverein Regensburg seine aktuelle Ausstellung. "Zerstörte Schönheit" bezeichnet der japanische Künstler Ryo Kato selbst seine Gemälde, die derzeit in Regensburg zu sehen sind.

Beides passt zusammen. Erstens sind da die brutalen Einzelteile, die sich bei näherer Betrachtung der auf den ersten Blick bunten Bilder Rio Katos herauskristallisieren. Getrost kann man diese in eine Märchenkategorie jenseits tapferer Prinzen und geretteter Prinzessinnen einordnen. Andererseits ist es gerade die Desillusion, die in Märchen jedwelcher Art eine Rolle einnimmt. Bei Ryo Kato hat diese einen besonders dramatischen Charakter. Ist es doch die völlig reell bestehende Zerstörung der Welt, die sich der japanische Künstler in seinen Arbeiten vornimmt. In ihrer Gesamterscheinung wirken die Bilder Ryo Katos schön. Die vielfarbige Ästhetik mag an japanische Lackarbeiten erinnern. Die Darstellungen von edlen Tigern, Löwen, Wölfen und Landschaften der klassischen asiatischen Kunst werden allerdings bekleckert.

Einer Explosion gleich erscheinen meist im Zentrum des Bildes zweifelhafte Errungenschaften des menschlichen Fortschritts. Gewehre, Hamburger, Donald Trump - die Liste der Elemente, derer sich Ryo Kato hier bedienen kann, ist lang.

In seiner Heimat Japan ist der Künstler ein angehender Star. Dementsprechend schwierig war es für den Neuen Kunstverein Regensburg, ein Zeitfenster im vollen Ausstellungskalender Ryo Katos zu finden.

Dass dies letztendlich gelungen ist, erfüllt die Kuratoren hier mit Zufriedenheit. "Ryo Kato passt ins Konzept des Kunstvereins", hält Renate Haimerl Brosch fest. "Neue Strömungen in der Kunst als Bild der Gesellschaft nach Regensburg zu bringen" ist das Anliegen der zweiten Vorsitzenden des Kunstvereins und ihrer Mitstreiter. Und Ryo Katos anprangernde Bilder sind zweifellos aktuell. Leider handelt es sich bei den Details nicht um reine Märchenstunden.

Die Bilder Ryo Katos sind nur auf den ersten Blick schön. Der Japaner stellt derzeit im Neuen Kunstverein Regensburg aus.

Info:

Service
Die Ausstellung „Märchenstunde für Erwachsene“ mit Bildern von Ryo Kato läuft bis zum 5. Dezember
im Neuen Kunstverein Regensburg am Schwanenplatz 4. Öffnungszeiten sind Donnerstag und Freitag von 16 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 12 bis 14 Uhr. (wsu)

In der Zeitungsartikel "Allgemeinen Zeitung Mainz"

Farbenflut mit dunklen Untertöne

Aufforderung zum Umdenken: Malerei von Ryo Kato in der Volksbank

von Mariane Hoffmann

MAINZ - Schon kurz nach 18 Uhr stehen die ersten Neugierigen vor der Tür der Zentrale der Mainzer Volksbank (MVB) auf dem Neubrunnenplatz. Es ist wieder Zeit für die jährliche Veranstaltung rund um Kultur und Wirtschaft, die mittlerweile einen festen Platz in der Jahresplanung der Bank hat. Betritt man den Ausstellungs- und Vortragsraum der MVB, wird man geradezu von einer Farbenflut erschlagen. Die nicht gerade kleinen Arbeiten des Japaners Ryo Kato verführen.

Begleitend zu einem wissenschaftlichen Vortrag, den an diesem Abend die ZDF-heute-Nachrichtensprecherin Petra Gerster hält, werden die Arbeiten des Japaners quasi als Ergänzung gezeigt. Kritisch ist der Vortrag von Petra Gerster, in dem es um die Art der Nachrichtenverbreitung geht, und die berühmten „fake news.“ Es geht von der „Gutenberg- in die Zuckerberggalaxis“.

Unterschiedlichste Ausprägungen von Gewalt

Die großformatigen Bilder des Künstlers Ryo Kato hat der Kurator der Ausstellung Utz Heinzelmann auf der „Art Karlsruhe“ entdeckt. Sie setzen sich in einer farbgewaltigen Sprache mit der Thematik Mensch und Umwelt auseinander. „Ryo Katos Arbeiten sind eine Aufforderung zum Umdenken und bewussteren Umgang mit den begrenzten Ressourcen unseres Planeten“, beschreibt es Heinzelmann in seiner Einführung. Ryo Kato, der heute in Berlin lebt und arbeitet, fordert den Betrachter auf, sich auf die Bilder einzulassen.

Erst beim nähreren Hinschauen sieht man Tiger, Nilpferd, Löwe und immer wieder Eisbären, die auf Waffen treffen, Menschen, die demonstrieren oder auf der Flucht sind, umgeben von wilden „action painting“-Elementen, die die Farbenflut der Bilder ausmachen und damit eine scheinbare Idylle und Heiterkeit vermitteln sollen.

Doch der Schein trügt, denn es kann nichts Gutes heißen, wenn man auf die unterschiedlichsten Ausdrucksweisen von Gewalt und Terror und sinnloser Tierquälerei stößt, wie auf einen Stierkämpfer, der gerade dabei ist, einen Kampfstier zu metzeln.

Auch politisch äußert sich der Künstler, der allein durch den Bruderkuss von Trump mit Putin zeigt, dass diese scheinbar so friedliche Geste nichts Gutes verheißen kann.

Uwe Abel, der Vostandsvorsitzende der Mainzer Volksbank, findet die richtigen Worte für diesen ungewöhnlichen Abend: „Unsere Region strotzt nur so vor außergewöhnlichen Menschen mit außergewöhnlichen Talenten. Petra Gerster und Ryo Kato zeigen, was das kulturelle Leben in unserer Region zu bieten hat“.

20.09.2018

 

Zeitungsartikel in "Lokale Zeitung"

September 2017

Artikel in der Zeitschrift "Vernissage" Ausgabe 334

Die Deutsche Umwelthilfe in Berlin – in der letzten Zeit immer wieder in allen Medien präsent wegen des Emissionsskandals - zeigt in der Ausstellung Bedrohte Umwelt bis Frühjahr 2018 Arbeiten von Ryo Kato. Es konnte kaum ein besserer Zeitpunkt dafür gewählt werden, um die sensibilisierte Öffentlichkeit mit diesem Thema mittels künstlerischer Ausdrucksform zu konfrontieren. Der Berliner Maler Ryo Kato, 1978 in Japan geboren, hat es sich zur Aufgabe gemacht mit seinen Arbeiten als Künstler ein gesteigertes Umweltbewusstsein zu provozieren. Seine Ausbildung hatte er bei Daniel Richter, zu dessen Meisterschülern er zählte. Zu seinen weiteren Vorbildern zählen Albert Oehlen mit seinem Wechselspiel zwischen Figuration und Abstraktion, sowie Jörg Immendorff mit seiner Verarbeitung von politischen Themen. Ryo Kato’s düstere Bildtitel, die auf Vernichtung, Verlust oder mutwillige Zerstörung auf unserem Planeten weisen, stehen im krassen Widerspruch zu seiner virtuosen Farbpalette, die in Schichtungen figurative Elemente mit abstrakten vermengt. Wie Kato`s Ausstellungstitel America First in der Schau bei Suppan bereits anklingen lässt, ist es der Präsident der größten westlichen Nation, der hier zitiert wird, der sich über den Klimawandel und seine Folgen hinwegsetzen möchte.

Ryo Kato’s düstere Bildtitel, die auf Vernichtung, Verlust oder mutwillige Zerstörung auf unserem Planeten weisen, stehen im krassen Widerspruch zu seiner virtuosen Farbpalette, die in Schichtungen figurative Elemente mit abstrakten vermengt. Wie Kato`s Ausstellungstitel America First in der Schau bei Suppan bereits anklingen lässt, ist es der Präsident der größten westlichen Nation, der hier zitiert wird, der sich über den Klimawandel und seine Folgen hinwegsetzen möchte.

Ryo Kato’s künstlerische Auseinandersetzung mit der Umweltproblematik wurde durch den schockierenden Unfall im Atomkraftwerk Fukushima regelrecht wachgerüttelt: „….der Super-GAU in Fukushima hat meine künstlerischen Visionen und Ideen stark beeinflusst. Zudem möchte ich über die Kunst, Menschen für Umweltprobleme sensibilisieren, möchte Menschen für die Zusammenhänge von Mensch, Natur, Wirtschaft, Konsum, Krieg und Religion zum Nachdenken anregen. Aus diesem Grund beschäftige ich mich heute in meiner Kunst viel mehr mit Umweltthemen …“. Ryo Kato ist Träger des renommierten I-shi –Preises des Okayama Präfektur-Museums, der ihn international bekannt gemacht hat.

Ryo Kato – Wanderer zwischen den Welten

Text: Irene Daum | Bereich: Beiträge über Künstler

Übersicht: Der deutsch-japanische Maler Ryo Kato setzt sich in seinem farbgewaltigen Arbeiten mit dem zerstörerischen Umgang des Menschen mit der Natur auseinander. Sein Werk speist sich aus dem kulturellen Erbe seiner japanischen Heimat und aktuellen Einflüssen der multikulturellen Metropole Berlin.  In seiner Kunst sieht er Analogien zur Mathematik und die nachhaltige Wirkung einer intensiven Beschäftigung mit Zahlen, abstrakten Strukturen und der Geometrie von Flächen und Räumen in Zusammenhang mit dem Brettspiel Go.

Der 1978 in Japan geborene Berliner Maler Ryo Kato setzt sich in seiner Arbeit mit einer breiten Palette an Themen im Spannungsfeld von Mensch und Umwelt auseinander. Mit einer nur vordergründig plakativen Bildsprache erzählt er Geschichten, zeichnet düstere Endzeitszenarien und prangert Missstände wie den zerstörerischen Umgang des Menschen mit der Natur an. Dieses Anliegen wird auch in der Wahl der Titel seiner Bilder deutlich. Beispiele sind Das Böse in der Tiefe des Menschen, Der vierte Weltkrieg oder Kampf gegen Monster.

Ryo Katos Arbeiten sind eine Aufforderung zum Umdenken und zum bewussteren Umgang mit den begrenzten Ressourcen unseres Planeten. Seine farbgewaltigen Bilder zeichnen sich durch ausdrucksstarke Motive, eine überbordende Fülle an Details und multiple Bezüge und Schichtungen aus. Figürliche Elemente wie Tiere oder Alltagsgegenstände wirken als Blickfang, sie sind Vertrautes und Bekanntes, das sich mit dem Unbekannten, den abstrakten Elementen mischt. So zieht Ryo Kato den Betrachter in seine düstere und geheimnisvolle Welt. Seine Arbeiten lassen den Einfluss seines Lehrers Daniel Richter erkennen, auch dessen Haltung, dass ein Bild „vergesellschaftet“ werden muss, dass ein Künstler es durch die Augen des Betrachters sehen muss. Seinem Vorbild Albert Oehlen folgt er in der Auseinandersetzung mit Natur und Kultur und im Wechselspiel von Figuration und Abstraktion. Der Einfluss Jörg Immendorffs zeigt sich in Anspielungen auf das politische Tagesgeschehen und dessen Verarbeitung im Bild. Zu Ryo Katos Selbstverständnis gehört, dass ein Künstler Stellung beziehen muss und eine gesellschaftliche Verantwortung trägt.

Ryo Katos Arbeit wurde und wird auch aktuell durch seinen persönlichen Werdegang entscheidend geprägt. Wesentliche Einflussfaktoren sind seine japanische Herkunft und die künstlerischer Ausbildung in der multikulturellen Metropole Berlin. Sein Werk reflektiert ein beeindruckendes Zusammenspiel der Folgen einer traditionellen Ausbildung in jungen Jahren und der Freiheit im künstlerischen Ausdruck als Erwachsener. Der Maler verspürt die für Japan typische ausgeprägte Verbindung zur Natur. Die starke Sensibilisierung für das Spannungsfeld von Mensch und Umwelt ist nicht zuletzt in der Auseinandersetzung mit den Katastrophen, die sein Heimatland Japan seit Mitte des letzten Jahrhunderts in besonderem Umfang heimsuchten – Atombombenabwürfe, Naturkatastrophen und Wirtschaftskrisen – zu finden. 

Ryo Kato ist ein Wanderer zwischen den Welten des streng wissenschaftlichen Denkens und der freien Malerei. Schon als Kind ließ er eine mathematische Hochbegabung erkennen und absolvierte eine jahrelange Ausbildung bei einem Go-Meister mit dem Ziel einer professionellen Karriere als Go-Spieler. Der Umgang mit Zahlen und abstrakten Strukturen, deren Eigenschaften und Muster es mit Hilfe der Logik zu untersuchen galt, übten eine nachhaltige Faszination auf ihn aus. Ihn begeisterte nicht nur der abstrakte Zahlensinn, sondern auch das rechnerische Erfassen und das Verständnis räumlicher Beziehungen, die Geometrie von Flächen und Räumen und nicht zuletzt die Strenge der Methoden. Auch als Maler benötigt Ryo Kato klare Strukturen als Fundament seiner Arbeit. Er spielt mit Zahlen und ihrer Verknüpfung in der Arithmetik; ihn interessieren Zahlen als Ausdruck von Proportionen. Übertragen auf seine Kunst sieht er eine Analogie zur Mathematik, wenn die Kombination von Einzelelementen einen Gesamteindruck erzeugt, der die Qualität von etwas Neuem hat.

Das Brettspiel Go gilt als eines der ältesten Strategiespiele der Welt. Es stellt außergewöhnlich hohe Anforderungen an das strategisch-logische Denken und das visuell-räumliche Vorstellungsvermögen. Jeweils abwechselnd legen zwei Kontrahenten schwarze bzw. weiße Steine auf ein Brett mit dem Ziel, möglichst große Teilgebiete durch zweckdienliche räumliche Formationen zu erobern. Sieger ist der, der am Ende eine größere Gesamtfläche auf dem Brett dominiert. Der Spieler muss jederzeit sowohl das Gesamtbild als auch den Stand aller lokalen Teilgebiete im Auge haben, um als Sieger aus der Partie hervorzugehen. Wie beim Go-Spiel ist für den Künstler und Go-Spieler Ryo Kato die Leinwand das Feld, das zahlreiche auf den ersten Blick eigenständige Elemente und räumliche Teilformationen aufweist, die miteinander in Wechselwirkung stehen und in einzigartiger Weise das übergeordnete Gesamtgeschehen prägen.

Die Komplexität des Go-Spiels und seine Affinität zu Algorithmen sind außerordentlich hoch. Die Zahl der spielbaren Varianten übersteigt die des Schachspiels um Größenordnungen. Während Computer-Programme Schach-Großmeistern im direkten Vergleich seit Jahren überlegen sind, gelang es einer Software erst im letzten Jahr, einen international führenden Go-Spieler zu besiegen, was als Meilenstein bei der Entwicklung selbstlernender Maschinen angesehen wird.

Beim Maler Ryo Kato löst das Thema „Mensch und Umwelt“ starke Emotionen aus, die in die Ausgestaltung seiner Bilder einfließen. Bei der Umsetzung seiner Ideen nimmt er – neben der Intuition– wissenschaftsorientiertes strategisches Denken und Planen zu Hilfe, mit außergewöhnlichen Ergebnissen. Die zunehmende internationale Aufmerksamkeit, die seinem Werk entgegen gebracht wird, spiegelt sich nicht nur in zahlreichen Ausstellungen und Messeteilnahmen wider, sondern auch in der Verleihung renommierter Kunstpreise, z.B. der Darmstädter Sezession und des Okayama Präfektur-Museums in Japan.

Aktuell ist seine Ausstellung Ryo Kato – eine endlose Geschichte in der Galerie Bengelsträter in Düsseldorf bis zum 8. Mai 2017 zu sehen. Die Deutsche Umwelthilfe in Berlin zeigt seine Arbeiten zum Thema „Bedrohte Umwelt“ vom 29. März 2017 bis zum 2. April 2018.

Artikel in der Zeitschrift "Kunsttermine"

AUSSEREUROPÄISCHE KUNST
AUSSTELLUNGSHIGHLIGHTS

Von der Magie der Zeichen zur Magie der Natur. Die Nürnberger Galerie Von & Von zeigt ab Mai „Asiens Meisterschüler“. Genauer gesagt handelt es sich dabei um die beiden jungen asiatisch-stämmigen Künstler Yoon Chung Kim – Meisterschülerin bei Ottmar Höri, Ralph Fleck und Susanne Kühn – sowie Ryo Kato – Meisterschüler bei Daniel Richter. Letzter wählt die Beziehung zwischen Mensch und Natur zu seinem Hauptmotiv. Allerdings ist es kein romantische verklärter Blick, den Ryo Kato auf dieses Verhältnis wirft.

Vielmehr thematisiert er das ausbeuterische und von Gier geprägte Verhalten des Menschen gegenüber seiner Umwelt.Seine häufig großformatigen Ölgemälde sind farbenfroh und scheinen beim ersten Betrachten heiter. Sieht man genauer hin, wird jedoch der protestgeladene Unterton gegen die Zerstörung der Natur deutlich.

… Die Nürnberger Galerie Von & Von vertritt mit viel Engagement zahlreiche, vorrangige junge Künstler, aus verschiedenen Teilen der Welt. Darunter auch die genannten Künstlerpersönlichkeiten aus Asien.

Lebenszeichen

Ausstellung von Ryo Kato

In Okayama's Präfektürmuseum findet gerade eine Ausstellung statt. Präsentiert werden Werke von den Preisträgern des Okayama emporstrebene Künstlererziehung "I-Shi-Preises". Darunter sind auch Werke von Ryo Kato(36) aus Oonobe zu sehen, dessen Haupttätigkeitspunkt in Deutschland liegt.
Kato bewarb sich für den 5. I-Shi-Preis (2012) mit dem Bild "Colosseum" (180x300cm), das den  Kampf zwischen Mensch und Natur, sowie das Desinteresse der Menschen für die Umwelt zeigt. Damit gewann er den Preis.
Insgesamt 14 Werke sind ausgestellt, neben "Colosseum" gibt es noch "Der Umweltkrieg" und "Die Not der Asien" zu sehen.
Die Ausstellung läuft bis zum 13.Dezember.
Die Eintrittskosten für Erwachsene beträgt 350 Yen, für Studenten 250 Yen, ältere Personen über 65 Jahre 170 Yen (für Gymnasiumstudenten ist der Eintritt frei).
Kato siedelte nach dem Abschluss des Gakugeikan Gymnasyums nach Paris über, dann weiter nach Berlin.
Er schloß sein Kunststudium als Meisterschüler an der Universität der Künste Berlin ab.
Heute bekommt er gute Kritiken aus Deutschland und anderen Ländern.

Katsura

Okayama Kunstlage

Die an Schwung gewonnenen I-Shi-Preisträger 
- Ryo Kato und Motoyuki Shitamichi  
Zur Zeit findet in Okayama's Präfektürmuseum die 5. "I-Shi-Preiträger" Ausstellung, mit Ryo Kato (Künstler) und Motoyuki Shitamichi (Fotograf) statt. Beide sind 1978 geboren und leben in ihrer ausgefüllten Phase. In der Ausstellung erkennt man deutlich den großen Sprung, den die beiden Künstler durch den Preis erreicht haben. 

Der I-Shi-Preis wurde durch eine Spende von Herrn Kensuke Ito aus Kawakami-Gun Nariwa-Cho (heute Takashi) gegründet, um lokal verbundene Künstler zu unterstützen und zu fördern. Seit 2007 verleiht man jedes Jahr zur unterstützung einem Künstler den ersten Preis von 3000.000 Yen und zwei Künstlern den Förderpreis von 1000.000 Yen. Kato gewann 2011 und Shitamichi 2012 den Preis.  Bei den Werken von Kato, der in Berlin lebt, fällt einem zuerst ein wilder Tanz von glänzenden Farben auf. Rot, Pink, Gelb, Blau, als wären sie frisch aus der Tube gepresst worden. Aber wenn man das Bild dann genauer betrachtet, fallen einen auch Gebäude, Tiere, Vögel, Bäume und karikaturistische Menschen auf. Sein Thema ist die Umweltproblematik.

Bei der Künstler-Rede (Artist Talk) am 07.Dezember fing er an, über seinen Lebenslauf zu erzählen. Er wurde in einem kleinen Dorf in Niimi geboren und ist in der Natur aufgewachsen. Wegen seines Vaters zog er in die große Stadt Tokyo. Enttäuscht vom Großstadt-Leben kehrte er später nach Okayama zurück. Er machte sein Thema an seinem Gefühl und die Liebe zur Natur fest, das in Niimi so stark war, sich aber über die fortschreitende Umweltzerstörung ärgerte. 
Die Themen der diesmal 15 ausgestellten neuen Werke, handeln ausschließlich über Umweltprobleme wie zB. Luftverschmutzung, Energiemangel und Umweltverschmutzung durch Atomkraftwerke. An dem Tag der Künstler-Rede veranstaltete er auch eine Mal-Performance. Dabei ließ er seine Gefühle durch Musik leiten, um seine Wut gegen die Umweltverschmutzung, mit kontroliert sorgfältiger Malweise und explodierenden Pinselstrichen als Kunst auszudrücken.

Kato erzählte: "Meine Werke sind aussagekräftig, aber sie müssen gleichzeitig auch als zeitgenösische Kunst gelten. Zum Glück wird meine Kunst in Deutschland anerkannt. Ich stelle oft aus und verdiene damit genug für meinen Lebensunterhalt. 
Shitamichi sagte dazu: "Der kleine Verlag ist wie eine Hausaufgabe. Ich mache immer weiter, egal ob ich manchmal unschlüssig bin. Es ist schön, wenn diese Tat meine Werke werden. Die I-Shi-Preisträger machen neue Schritte. Das die Anschauung, die Erwartung und die Vorahnung spüren lässt.

Kunstjournalist

Zeitungsartikel im  "Bihokuminpou"

Lebenszeichen

Ausstellung von Ryo Kato

In Okayama's Präfektürmuseum findet gerade eine Ausstellung statt. Präsentiert werden Werke von den Preisträgern des Okayama emporstrebene Künstlererziehung "I-Shi-Preises". Darunter sind auch Werke von Ryo Kato(36) aus Oonobe zu sehen, dessen Haupttätigkeitspunkt in Deutschland liegt.
Kato bewarb sich für den 5. I-Shi-Preis (2012) mit dem Bild "Colosseum" (180x300cm), das den  Kampf zwischen Mensch und Natur, sowie das Desinteresse der Menschen für die Umwelt zeigt. Damit gewann er den Preis.
Insgesamt 14 Werke sind ausgestellt, neben "Colosseum" gibt es noch "Der Umweltkrieg" und "Die Not der Asien" zu sehen.
Die Ausstellung läuft bis zum 13.Dezember.
Die Eintrittskosten für Erwachsene beträgt 350 Yen, für Studenten 250 Yen, ältere Personen über 65 Jahre 170 Yen (für Gymnasiumstudenten ist der Eintritt frei).
Kato siedelte nach dem Abschluss des Gakugeikan Gymnasyums nach Paris über, dann weiter nach Berlin.
Er schloß sein Kunststudium als Meisterschüler an der Universität der Künste Berlin ab.
Heute bekommt er gute Kritiken aus Deutschland und anderen Ländern.

Katsura

Ganz schön betroffen

Gemalte Pamphlete: „Die neuen Feinde“ von Ryo Kato in der Galerie Falkenberg

VON DANIEL ALEXANDER SCHACHT

In dick aufgetragenem Rot, Orange und Gelb zucken Flammen auf der Leinwand, grober Strich und gelbe Farben schreien einen gleichsam an. So laut, dass man die feinen Töne auf diesem Bild erst auf den zweiten Blick erkennt. Etwa, dass die Linien,die da Fluchtlinien in den Hintergrund bilden, nicht etwa die Gleise von Auschwitz sind, sondern Versorgungsleitungen einer Hühnerfarm.

Oder dass die Züge des Bartträgers darüber denen des Lächelnden alten Herrn im Logo von Kentucky Fried Chicken gleichen. „Der Geschmack der Qual“ heißt dieses Gemälde von Ryo Kato.

Eine Geschmacklosigkeit? Die Nähe des Motivs zur Holocaust-Ikonografie dürfte kein Zufall sein.

 Wer jetzt in der Galerie Falkenberg die Bilder des seit den Neunzigerjahren in Berlin lebenden Japaners Revue passieren lässt, merkt: Kato beherrscht die Kunst der Provokation, bei der er mit grobem Strich Aufmerksamkeit für die ebenso grobe Natur- und Umweltzerstörung, für die Verletzung von Tier- und Menschenrechtsstandards erheischt – eben „Die neuen Feinde“, wie die Ausstellung heißt.

Man sieht: Kato ist ein engagierter Maler. Und wenn man an den schrillen Farbaufschreien seiner meist großformatigen Bilder vorbei auf deren Feinheiten schaut, sieht man auch: Kato ist ein exzellenter Handwerker, der die schrille Geste des action painting, Pastos-, Spritz- oder Tropftechniken, sublim mit feiner Aquarelltechniken Figuren in oftmals psychedelisch verfremdeten Farben kombiniert. Bei „Geschmack der Qual“ kann man noch gerupfte Hähnchen am Fließband entdecken – und Hennen, die sorgenvoll auf einen Schredder für männliche Küken hinabblicken. Ein Künstler, der seine Werke zu derart grellen Statements macht, muss wohl schon ganz schön betroffen sein von den düsteren Seiten der Agrarindustrie. Aber die hat Ryo Kato wiederum ganz schön getroffen.

Und nicht nur das Agrobusiness nimmt Ryo Kato sich vor. Andere Bilder geißeln in gleicher Weise, dass die Biotreibstoffproduktion in Dritte-Welt-Ländern meist auf Kosten der armen Landbevölkerung geht („Maiswahn“), nehmen sich Großwildjagd, Pelztiertötung oder Klimakatastrophe vor. Auf dem Bild „Die Kette der Waldzerstörung“ gar streicht Kato am Rand mit dicker roter Farbe Viehhaltung, Biosprit und Fleischverzehr durch. Und Thesenpapier.

Erstaunlich ist nicht nur Ryo Katos Synthese aus demonstrativem Dilettantismus und exzellentem Handwerk, erstaunlich ist auch der Erfolg, den der 37-Jährige, der Meisterschüler bei Daniel Richter UDK Berlin war, mit seinen gemalten Pamphleten hat. Er hat schon Ausstellungen quer durch Europa und Asien erlebt, nur in Hannover waren seine werke noch nicht zu sehen. Durchaus ein Grund, der Galerie Falkenberg einen Besuch abzustatten.

Kunst der Provokation: „Der Geschmack der Qual“ von Ryo Kato.

Zeitungsartikel in der "Sanyoushinbun" (Japan)

Nachdem er vor der Leinwand stand, hat sich gleich sein Augenausdruck verändert. Gelb, Violett, Rot.. mal fein, mal mutig trägt er die Ölfarben immer übereinander auf und will damit die komplizierten und verwickelten Zusammenhänge der gegenwärtigen Gesellschaft ausdrücken.

Die heftige Pinselführung scheint die Wut und Trauer der inneren Welt darzustellen. Der in Berlin lebende zeitgenössische Künstler, Ryo Kato (34) gewann 2011 den ersten Platz des „I-Shi“ Preises aus Okayama. Seine "Der 5. I-Shi Preis Sonderausstellung" findet gerade im städtischen Kunstmuseum Niimi, seiner Heimat statt.

Als Dank für seine Heimat malt er öffentlich am Ausstellungsplatz.

Direkt nach dem Abschluss des Gakugeikan-Gymnasiums übersiedelte er nach Europa. In dem sehr fortschrittlichen Land in Sache Umweltschutz, Deutschland, erschafft er immer weiter seine Kunst, die Botschaften über Umweltschutz beinhalten. On July 7th his work will be finished.

Ryo Kato hat „Umweltprobleme in Japan“ als Thema diese öffentliche Performance ausgewählt, weil er sich nach dem Atomkraftwerkunfall in Fukushima und von der heutigen Zustand Japans, wo immer mehr Umweltzerstörung stattfindet, bedroht fühlt. Am 07. Juli wird sein Werk fertig sein.

Er meint: „Wenn man Japan mit Deutschland vergleicht, ist das Bewusstsein der Japaner über Umwelt immer noch sehr gering. Deswegen möchte ich ein Werk schaffen, welches das Gefühl der Japaner stark berühren kann. Total 18, also the work of "Colosseum", with which he won the I-Shi Prize, are exhibited.

Der Gewinn des I-Shi Preises, der mit dem von Herr Itou von Kyosera-Konzern gespendetes Geld ins Leben gerufen und für junge Künstler eingerichtet wurde, wurde ein wichtiger Wendepunkt für seine Aktivitäten in Japan. Er möchte ab jetzt auch in Japan aktiv seine Kunst ausstellen. Diese Sonderausstellung findet bis 04.August statt. Insgesamt werden 18 Werke, auch das Werk „Colosseum“, mit dem er den I-Shi Preis gewann, ausgestellt. Außer am 15.Juli ist das Museum montags geschlossen. (Masanori Akasawa)

Zeitungsartikel in der "Sanyoushinbun" (Japan)

Die eindringliche Warnung gegen Umweltprobleme
Niimi Museum Sonderausstellung von Ryo Kato

Die Sonderausstellung (unterstützt von Sanyo-Shinbun) zum „5. I-Shi Preis“ im Niimi-Museum mit Werken des in Berlin lebenden zeitgenössischen Künstlers, Ryo Kato wurde am 04. Juli eröffnet.

Die 18 farbenfröhlichen Kunstwerke, mit der eindringenden Botschaft über Umweltprobleme und Naturthemen werden bis zum 04.August ausgestellt.

Ryo Kato stammt aus Tessei-Chou Oonobe, er übersiedelte direkt nach dem Abschluss der Kunstkurse des Okayama Gakugeikan-Gymnasium nach Europa und seitdem lebt und arbeitet er in Deutschland. In Japan ist dies seine erste Ausstellung. Seine Ölbilder, die ausgestellt werden, umfassen das Werk „Colosseum“, mit dem er 2011 den I-Shi Preis gewann. Das Werk stellt die Konfrontation zwischen den Menschen und der Natur dar. Das Bild „Nahrungskette“ thematisiert die Waldzerstörung und Erderwärmung. Ein weiteres Werk heißt „die japanische Demonstration gegen Atomkraftwerke“.

Sein individueller Stil, indem die Figuren und Landschaften wie Kollagen übereinander gemalt werden, strahlt eine starke Energie aus, die die Zuschauer überwältigt. Herr Shirou Nagoshi aus Teesei-Chou Ootake kommentierte: „Die Themen der Werke sind tief und kompliziert, aber ich möchte mehrmals die Ausstellung besuchen und mit viel Zeit sie anschauen.“ An dem Tag fing Kato auch seine öffentliche Mal-Performance an. Bis 07.Juli wird er mit seinem Werk fertig sein.

Zeitungsartikel im "Bihokuminpou" (Japan)

Mit individuellem Stil malt er über Umweltprobleme. Die Einzelausstellung von Ryo Kato aus Tessei-Cho

Die erste Ausstellung in Japan des zeitgenössischen Künstlers, Ryo Kato (34) aus Tessei-Cho Oonobe beginnt am 04.Juli im Niimi-Museum. Seine 18 ausgestellten Ölbilder thematisieren Umweltprobleme. Diese individuellen farbenprächtigen Bilder wurden in einer besonderen eigenen Technik gemalt.

Er hat als Meisterschüler an der Universität der Künste Berlin abgeschlossen und arbeitet und lebt in Berlin. Das Nimii-Museum und die städtische Kommission stellen zum Andenken des 5. „I-Shi“ Preises, welcher Ryo Kato gewann, seine Werke aus. Der „I-Shi“ Preis wurde für die Ehrung junger Künstler, die mit Okayama verbunden sind, eingerichtet.

Nachdem der Museumbesitzer, Yoshihiro Hashimoto und der Schulintendant, Nakata, bei der Eröffnung begrüßten, gab Ryo Kato eine Einführung in seine Kunst. Er erzählte, dass das Werk „Die japanische Demonstration gegen Atomkraftwerke II“ (150 x 200 cm) aus diesem Jahr seine folgende Gedanken beinhaltet: „Bevor man einseitig AKW kritisiert und den Verbot der AKWs fordert, wie im Falle Japans, sollte man über die Stromverschwendung durch dekorative Beleuchtung, Automaten und 24 Stunden geöffnete Laden zuerst nachdenken.“

Im Bild „Colosseum“ (180 x 300 cm) mit dem er den „I-Shi“ Preis gewann, wird die Metapher der Spiele im römischen Kolosseum aufgegriffen und der Kampf des Menschens, welcher die Natur zerstört.. Weitere Menschen sind als bloße Zuschauer dargestellt, die sich nicht weiter für Umweltprobleme interessieren.

Ryo Kato sagt: „Bei jedem Werk habe ich eine andere Methode zur Vermittlung meiner Botschaft verwendet. Ich wünsche mir, dass sich die Besucher für meine Werke viel Zeit nehmen und so über Umweltprobleme nachdenken.“ Ryo Kato zeigte zum ersten Mal in der Öffentlichkeit, wie er malt. Er malt nicht nur mit dem Pinsel, sondern auch mit dem Malmesser, dem Spachtelpinsel und dem Gummispachtel, manchmal malt er, als ob er die Leinwand haut. Die Zuschauer waren von seiner Malweise beeindruckt. Er malt im Museum bis 07.Juli. Alle Besucher können dort zuschauen. (Doi)

Zeitungsartikel im "Sanyoushinbun" (Japan)

Soziale und Umweltprobleme im Kunstwerk

Der zeitgenösische Künstler Kato aus Niimi
Seine erste Inlands-Einzelausstellung in seiner Heimat ab heute

Die Sonderausstellung des zeitgenösischen Künstlers Kato (34 Jahre alt, in Berlin lebend) aus Niimi, der zum ersten Mal  in Japan ausstellt, fängt am 4. Juli 2013 im Niimi-Museum an.
Das Bild "Colosseum", mit dem er den ersten Platz des 5. I-Shi-Preis-Wettbewerbes gewann, und aktuelle Arbeiten, insgesamt 18 Werke, werden bis zum 4. August 2013 ausgestellt.
Der Künstler wurde in Niimi geboren, hat Kunstkurse des Okayama Gakugeikan Gymnasiums abgeschlossen, wanderte anschließend nach Europa aus und schloß ein Kunststudium an der Universität der Künste Berlin als Meisterschüler ab.
Zur Zeit stellt er hauptsächlich in Deutschland als Lebens- und Schaffensmittelpunkt im Bereich der zeitgenössischen Kunst seine Werke aus, deren Thema Umweltprobleme sind.
In dem Bild "Colosseum" hat er die Menschen, die den Zusammenstoß zwischen Menschheit und Natur mit Desinteresse betrachten, als Besucher eines Colosseums in der römischen Antike dargestellt.

Zum ersten Mal veröffentlicht er seine Werke in Japan, die soziale Probleme wie Demonstrationen gegen Atomkraftwerke in Japan, Luftverschmutzung und andere scharf kritisieren.
Der Museumskurator Shigeki Fujii sagt, dass der ganz neue Ausdruck seiner Werke, die soziale Probleme kritisieren, einen starken Eindruck hinterlässt . Bei manchen Werke spüre man, dass der Künstler an Japan denkt, obwohl er in Berlin lebt. "Ich möchte, dass sich die Besucher viel Zeit beim Anschauen nehmen."
Um 9:30 beginnt die Eröffnungzeremonie. Ab 10:00 kommentiert Kato seine Werke und lädt bis 7. April zur täglichen Malperformance im Museum.

Zeitungsartikel im "Iserlohner Kreisanzeiger"

„Großes Fressen“ und „Skandale im Meer“

Jutta Bengelsträter präsentiert den japanischen Künstler Ryo Kato und 30 seiner großformatigen Bilder in der galerie des Parktheaters. Der in Berlin lebende Maler kommt am Sonntag zur Ausstellungseröffnung.

Von Cornellia Merkel

Iserlohn. „Ryo Kato ist der erste Japaner, der einen der größten Kunstpreise seines Landes bekommen hat und in diesem Jahr in seiner Heimat die erste Museumsausstellung“, freut sich Jutta Bengelsträter, dass sie den in Berlin lebenden Künstler schon seit mehreren Jahren in ihrem Galerie-Programm zeigt.

Am Sonntag, 10. Februar, kommt der Künstler um 11 Uhr zur Eröffnung seiner Ausstellung ins Iselohner Parktheater, das in Kooperation mit der Galerie Bengelsträter 30 großformatigen Gemälde von ihm zeigt.

„Ryo Kato widmet sich einer Malerei, deren Stil sein Lehrer Daniel Richter geprägt hat“, erläutert seine Galeristin Jutta Bengelsträter. „Die Beziehung zwischen Mensch und Natur, die vom Menschen ausgehende Bedrohung ist allgegenwärtig in seiner Arbeit. Auf dem Weg seine Bilder zu begreifen, finden wir exakt realistisch gemalte Szenen. Durch die verworrenen Bildkompositionen inspiriert Kato zum Entdecken und erreicht dadurch nicht nur erhöhte Aufmerksamkeit für seine Kunst, sondern regt gleichzeitig zum Nachdenken über eine verantwortungsvollere Gesellschaft an.“

Der 1978 in Niimi geborene Künstler, der seit seinem Kunststudium in Berlin lebt und arbeitet, ist ein höchst politischer Künstler, wie schon seine krassen Bildtitel verdeutlichen. In heftigen und wilden Bildwelten wie „Das große fressen“, „Skandale im Meer“, „Jäger und Konsument“ und „Kampf ohne Sieger“ prangert er Umweltverschmutzungen, Krieg, Konsumwahn, Hunger auf der welt und Tierquälerei in den Ländern dieser Erde an. Ryo Kato kombiniert ausdrucksstarke Motive und Symbole in seinem facettenreichen apokalyptischen Bildkosmen mit einer ungewöhnlichen verschlungenen Ornamentik und wuchernder Formvielfalt. „Das Abendmahl“ ist in der Kunst berühmtes Motiv, nicht nur weil Leonardo da Vinchi Jesus und seine Jünger verewigte. Ryo Katos „Abendmahl der Gegenwart“ stellt Bezüge zum G-9-Weltwirtschaftsgipfeltreffen her und zeigt Umweltverschmutzung und Hunger rund um den Globus auf. Unberührte Landschaften und zerstörte Lebensräume von Mensch und Tier verbindet er auch in seinen Bildern, „Ölsandindustrie in Kanada“ und „Überlebenskampf im Regenwald“. „Pelzkönigin vs. Wildererkönig“ und „Flusspferde mögen kein Kampf“.

Die Ausstellung ist bis zum 28. April an allen Vorstellungstagen – jeweils eine Stunde vor Beginn – sowie nach Absprache mit dem Kulturbüro zu sehen. Dazu ist auch ein Katalog erhältlich, der in die verwirrenden und verworrenen Bildwelten des Künstlers einführt. Der Eintritt ist frei. Musikalisch begeistert wird die Vernissage von Saxophonist Charly Janke.

Zeitungsartikel im "Bihokuminpou" (Japan)

"Ich freue mich, dass sich meine Bemühungen gelohnt haben."

Ryo Kato (aus Tessei-chou, Oonobe) gewann den ersten Preis.

Die fünfte Preisverleihung des I-Shi-Preises der Präfektur Okayama-Förderung für angehende Künstler fand in einem Hotel in Okayama-Stadt am 22. März statt. Ryo Kato, der den ersten Preis gewann, kam zur Preisverleihung aus Deutschland angereist, um Urkunde und Preisgeld vom Gouverneur Ishii entgegenzunehmen. Kato wird bis morgen, den 24. März in seiner Heimat Oonobe bleiben.

Der I-Shi Preis wird ausschließlich angehenden Künstlern, deren Wurzeln in der Präfektur Okayama zu finden sind, verliehen und eröffnet den Preisträgern außerdem Ausstellungsmöglichkeiten. Die Künstler der nächsten Generation zu fördern ist das erklärte Ziel dieses Preises. Den Preis emöglichte die Spende von Kensuke Itou (Berater bei Kyosera), geleitet wird das Auswahlverfahren vom Leitungskomitee der Präfektur Okayama und den Kuratoren des Städtischen Museums.
In diesem Jahr wurden 39 Künstler von den Komiteemitgliedern vorgeschlagen, von denen 10 Kandidaten nach der ersten Auswahl-Stufe (der Dokumentenprüfung) präferiert wurden. Zwischen dem 24. Januar und dem 5. Februar 2012 waren die Werke dieser Kandidaten auf der Auswahlausstellung in der Tenjinyama-Kulturplaza in Okayama-Stadt zu sehen.

Ryo Kato, dessen Thema die Umweltproblematik ist, stellte sein Werk "Kolosseo" (180x300cm) aus, in dem Natur und Menschen gegeneinander kämpfen und darüberhinaus für Umweltprobleme uninteressierte Menschen als Zuschauer dieses Kampfes zu sehen sind. Sein Werk wurde von der Jury hoch bewertet: Sein Bild besitzt eine überwältigende Energie, eine schöne malerische Farbigkeit und ausdruckksstarke Motive. Außerdem wurde als beachtenswert hervorgehoben, dass sein Werk ein klares soziales Problembewusstsein und eine ansprechend umgesetzte Meinung ausdrückt.
Bei der Preisverleihung waren außer Ryo Kato auch zwei weitere Preisträger, die Komiteemitglieder, insgesamt etwa 50 Kunstbeteiligte aus der Präfektur anwesend. Gouverneur Ishii überreichte Ryo Kato die Urkunde und den Preisgeld, der mit 3 Millionen Yen (ca. 25.000 €) dotiert ist und kommentierte: "Sein Werk weist gesellschaftspolitisches Problembewusstsein und eindrucksvolle Farbig- und Sinnfälligkeit auf. Ich hoffe auf seinen zukünftigen Erfolg. Außerdem freue ich mich darüber, dass ein Künstler aus Okayama auf der Welt aktiv ist."

In der Rede von Ryo Kato betonte dieser, dass er sich freue, dass seine Bemühungen, den Menschen mit seiner Kunst die Umweltproblematik zu verdeutlichen, sich gelohnt haben. "Mit dieser Gelegenheit des Preisgewinns möchte ich mich bemühen, auch in Japan meine Bilder auszustellen."
Ryo Kato brachte seine Tochter (19 Monate alt) mit nach Japan. Den heutigen 23. März sowie den morgen Tag verbringt er in seiner Heimat; am 28. März kehrt er wieder nach Deutschland zurück.

Zeitungsartikel im "Iserlohner Kreisanzeiger"

Ausstellung bei Bengelsträter: „Ein blinder Samurai geht durch die Welt“

„Ein blinder Samurai geht durch die Welt“. Unter diesem Titel steht die Ausstellung des Berliner Künstler Ryo Kato, die am Wochenende in der Galerie Bengelsträter eröffnet wurde. Der Künstler selbst war zur Vernissage am Sonntag anwesend, nachdem er bereits am Samstag von einem Filmteam aus Berlin in der Galerie bei der „Preview“ besucht und zu seinen Bildern befragt worden war. Er berichtete unter anderem von den emotionalen Bindungen, die er zu seinen Schöpfungen aufbaue und dass jede einzelne ihm sehr wichtig sei. Auch einige Besucher konnten an diesem Tag schon einen ersten blick auf seine Kunst werfen und gleichzeitig eine Statischen Rolle bei den Dreharbeiten ergattern. Die farbenfrohen und eindrucksvollen Werke des jungen Künstlers hängen nun bis zum 28. November in der Galerie aus.

Foto: Tim Haacke

Zeitungsartikel im "Mainichishinbun" (Japan)

Die Ölbilder aus Deutschland, die an den AKW Ausstieg appellieren

Ryo Kato, der aus Niimi stammende Künstler, besucht nach 5 Jahre seine Heimat wieder.

Nach dem AKW-Unfall in Fukushima malt der aus Niimi stammende und in Berlin lebende Künstler, Ryo Kato (32), eifrig Ölbilder, die an den AKW Ausstieg appellieren. Er besucht nach 5 Jahre seine Heimat wieder und sagt: „Ich möchte der Welt meine Botschaft über Mensch und Natur übermitteln.“ Nach dem großen Erdbeben im Osten Japans hat er 10 Ölbilder über dieses Ergeinis gemalt, ein Hauptbild heißt „Der blinder Samurai geht durch die Welt“ (180x240cm).

In Mitte des Bildes sind der AKW-Unfall und ein Japaner, der wie ein Kabuki-Schauspieler aussieht, zu sehen. Am Rande des Bildes sind der US Präsident, Obama, Jintao der chinesische Präsident und Sarkozy, der Präsident aus Frankreich dargestellt. Damit will er ausdrücken, dass dieser unvergleichbare Unfall weltweit schockierte. Dieses Werk hatte er in 2- 3 Wochen gemalt. Es gibt auch Werke, die folgende Titel haben, „Böse vs. Gut im 21. Jahrhundert“, „Sauerregen“, und „Die ermüdete USA“. Ryo Kato entwickelte seinen eigenen Stil, der eine Mischung von Realismus und Fantasie ist. Seine Kunst ist auf seiner Internetseite zu sehen: www.ryosart.de. Ryo Kato ist nach seinem Abschluss des Gakugeikan-Gymnasium nach Paris übersiedelt, dann wanderte nach Berlin aus und lebt seit 13 Jahre dort. Er bekommt internationale Anerkennung.

Zeitungsartikel in der "Welt"

Fünf Künstler dem Überseeboulevard

Die Gäste feierten bis Mitternacht mit Kunst, Talk und Wein: Im Rahmen der Art Week organisierten Jenny Falckenberg und Annika Littmann von der Kunstagentur fl mit Marlies Wrede eine gelungene Art Night im und auf dem Überseeboulevard in der Hafencity. Fünf Künstler zeigten ihre neuen werke in den noch unverputzten, zukünftigen Geschäftsräumen: … Ins boot geholt wurde auch Galeristin Anne Moerchen, die zum zweiten Mal den in Berlin lebenden japanischen Künstler Ryo Kato zeigte. Er absolvierte die Meisterklasse bei Daniel Richter und thematisiert die Ausbeutung von Menschen und Natur.

13.12.2010

 

Artikel in der Zeitschrift "Tango"

Japanische Feinkost

In Ryo Katos Bilderwelten reagiert das Chaos. Formen und Farben stürzen förmlich aufeinander. In gewaltigen Farblandschaften ringen Gegenständliches und Abstraktes miteinander. Das Anliegen seines künstlerischen Schaffen ist die Beziehung zwischen Menschen und Natur.

Das Hauptmotiv der meist großformatigen Leinwände sind über uns hereinbrechende Umweltkatastrophen und die zerstörerische Ausnutzung der erde durch den Menschen. Bis zum 22. Januar werden die Arbeiten das Japaners in der Galerie Anne Moerchen zu sehen sein.

Zeitungsartikel im Abendblatt "Live"

Bilder vom Kampf gegen Katastrophe

Der Daniel Richter-Schüler Ryo Kato stellt bei Anne Moerchen aus.

GALERIE ANNE MOERCHEN : „Die Kunst muss immer wieder mahnen, bohren, aufrütteln, anstoßen.“ Sagt Ryo Kato und malt seine Bilder inspiriert vom Kampf gegen Öl- und andere Umweltkatastrophen, von der Ausbeutung der Natur durch die Menschen.

Der Stil seines Lehrers Daniel Richter hat den 1978 in Japan geborenen und seit zwölf Jahren in Berlin lebenden Künstler stark geprägt. So stürzen in Katos Arbeiten, die Titel wie „Atomlüge“ oder „Sandsturm in China“ tragen, Formen und Farben aufeinander, ringen Gegenständliches und Abstraktes in manchmal überbordenden Farblandschaften miteinander.

Zu sehen ist das noch bis 22. Januar in der Galerie Anne Moerchen (Jöm)

Ohne Titel, aber überwältigender Intensität. Dieses Bild malte Ryo Kato in diesem Jahr in Öl auf Leinwand; im Original ist es 160x120cm groß.

Zeitungsartikel im "Odenwaldkreis"

Wenn Japan zu klein wird

Künstler-Empfinden – Ryo Kato stellt in Michelstadt aus und schwärmt von Berlin, wo seine Meisterschaft erlangt und nun wirkt.

Michelstadt. Niimi, Paris, Berlin, Michelstadt: Mit Ryo Katos japanischer Heimat und zwei Metropolen tritt Michelstadt in eine Reihe, nachdem nun auch die Galerie

Kautsch an der Mauerstraße 9-11 dem jungen asiatischen Künstler eine Ausstellung widmet. Im Jahr 1978 im Südwesten Japans geboren, absolviert der Kreative zwischen 1995 und 1998 eine Ausbildung in Zeichen und Malen an der Oberschule und in Privatschulen in Okayama.

Schon während des Studiums zu Anerkennung gekommen und unter anderem mit einem internationalen Kunst- und Kulturpreis ausgezeichnet, wechselte Kato 1998 nach Paris. Die Werke Monets hatten es ihm angetan. Doch nicht die französische Hauptstadt sollte die europäische Heimat des Japaners werden, sondern Berlin. Dorthin ging er 2001, um bis 2005 ein Studium an der Universität der Künste zu absolvieren. Bei Professor Wolfgang Petrick und später als Meisterschüler bei Professor Daniel Richter erlangte Kato künstlerische Reife.

Japan sei ihm zu klein geworden, sagte Kato am Samstag in Michelstadt gegenüber dem ECHO. Er habe die Sehnsucht nach anderen Kontinenten gespürt und den Wunsch, fremde Kulturen kennen zu lernen. Berlin habe er dabei im Vergleich der Städte als lockerste empfunden. Dort genieße man Freiheiten. „Berlin lockt Künstler, viele Galerien siedeln sich an“, sagte Ryo Kato.

Die großformatigen Gemälde, die in Michelstadt zu sehen sind, tragen Namen wie „Gorillas für Feinschmecker“, „Hoffnungsloser Kampf“, oder „Mensch und Natur“.

Man müsse sich als Betrachter auf die Suche nach und in den Bildern machen, meinte Galeristin Veronika Kautsch in ihrer Begrüßung. An den Gemälden falle vor allem ihre positive Ausstrahlung auf. Sein eigenes Bild von der Wirkung des Schaffens Katos kann sich in Michelstadt jeder Interessent bis zum 10. April machen. Zugleich ist der Japaner in diesen Tagen auf der „Art Karlsruhe“ vertreten. Sie währt vom 4. bis 7. März.

Eindrucksvolle Gemälde füllen zurzeit die Galerie Kautsch in Michelstadt; der Odenwälder Kulturszene verschafft hat sie die Inhaberin Veronica Kautsch, indem sie den in Berlin lebenden Japaner Ryo Kato (rechts) für eine Ausstellung gewonnen hat.

Zeitungsartikel in der "Westdeutsche Zeitung"

Sommerfrische in Galerien
Von Helga Meister

Kunst kennt keine Ferien. Das zeigt der Rundgang auch durch die Neuzugänge.
Der Zuzug neuer Galerien hält an. Von Wirtschaftsflaute oder Ferienstimmung ist nichts zu spüren. Hier gibt es ein paar Empfehlungen:

Ryo Kato ist Meisterschüler des Kult-Künstlers Daniel Richter, und auf den ersten Blick sieht man Gemeinsamkeiten: Lehrer wie Ex-Schüler üben Kritik an der Welt, aber Kato liebt überbordende Motive. Da kotzt die Katze, ist der Leopard nur noch Fellhülle, sitzt der Affe auf einem Pulverfass oder läuft durch ein Reststück Wald. Teufel, Masken und Gespenster und ein Pferd ohne apokalyptische Reiter schieben sich durch die Szenen. Ein blutendes Buch, ein Hamburger mit Dolch, dampfende Industrie-Schlote und gestrandete Vögel gibt es auf den Explosionsbildern.

Galerie Bengelsträter Cecilienallee 39, do + fr 18 bis 21, sa 11 bis 15 Uhr

Zeitungsartikel in der "Rheinische Post"

Im Leinwand-Dschungel des Japaners Ryo Kato

VON KLAUS SEBASTIAN

Ryo Kato ist ein junger wilder Maler aus Japan, der in Berlin bei Daniel Richter studiert hat. Seine Malweise ist heftig, gestisch, wild – doch die Komposition der Gemälde, die jetzt in der Galerie Bengelsträter (Cecilienallee 39) zu sehen sind, erweist sich als wohl kalkuliert. Für seine meist großformatigen Bilder fertigt Kato farbige Entwürfe an. Er führt den Pinsel mit Wut und Wucht – doch das große ganze soll halt nicht im Chaos enden.

Wütend machen den 1978 in Okayama geborenen Künstler die vielfältigen Missstände in der Gesellschaft. „Öltankerunfälle, Luftverschmutzung, die Vernichtung des Regenwalds“ sind Themen, die ihn beschäftigen und die in verschlüsselter Form in seinen Bildwelten zum Vorschau kommen Kato kämpft für eine Malerei, die sich kritisch mit Themen und Inhalten der Gegenwart auseinandersetzt. Doch er tappt nicht in die „Bebilderungsfalle“. Man erkennt die genannten Problemfelder zwar vage in einigen Bildmotiven, doch die arbeiten wirken nie belehrend oder eindeutig. Der Betrachter muss sich seinen eigenen weg durch den wuchernden Bilderdschungel bahnen. Farben und Formen überfluten die Leinwände, vernetzen sich zu rätselhaften Suchbildern, entfalten einen visuellen Sog und erinnern aus der ferne an farbenprächtige Jugendstil-Ornamente. Typisch für Ryo Kato ist die bizarre, sich krümmende Linie. Der Pinsel hinterlässt nervöse Spuren auf Leinwand, die als dunkle Narben oder Nähte das apokalyptische Geschehen provisorisch zusammenhalten.

Mit 19 Jahren ging er bereits nach Paris, er verehrte die Impressionisten. Erst in Berlin fand er das kreative Klima, das seinen Vorstellungen entsprach. 2006 wurde er Meisterschüler bei Daniel Richter. Die Ausstellung trägt den Titel „Ein reicher Fang“. Und wirklich: all die bunten Farben und Motive zappeln dicht gedrängt auf der Bildfläche – wie ein üppiger Fang im Fischernetz.

Zeitungsartikel in der "Welt"

Eine Entdeckung in der Galerie Art & Henle

Ein sehr junger Künstler gibt in der Galerie sein Debüt. Der Japaner Ryo Kato, geboren 1978, kam 1999 Berlin und studiert seit 2001 an der UdK bei Wolfgang Petrick. Nun, mitten im Studium, seine erste Soloschau. Und die 17 meist großformatigen Arbeiten können sich wahrlich sehen lassen. Gleich auf den ersten Blick offenbart sich, dass hier ein zorniger junger Mann all seine Wut und Empörung heraus gemalt hat: Abscheu und Verzweiflung über Kriege und Opfer, aber auch über Ölpest, Jahrhundertflut, sterbende Wälder und den Molch „Stadt“.

So weit, so gut, nur: Mit erfrischender Respektlosigkeit verbindet er agitatorische Elemente mit fantastisch poetischen Zeichen – Grund genug, Ryo Katos Entwicklung im Auge zu behalten. Preise zwischen 900 und 2400 Euro. Bis 17. Mai.

Ulrich von Döltzschen